BLOG: Zucker und die Arbeit

Vor kurzem wurde bei mir akutes Diabetes festgestellt. Und plötzlich ändert sich alles und doch nichts. In diesem Blog nehme ich euch mit auf meine Reise durch Höhen und Tiefen und dabei meine ich nicht nur meine Zuckerwerte.

Die Diagnose von Diabetes kann viele Herausforderungen mit sich bringen, und eine davon ist die Balance zwischen der eigenen Gesundheit und dem Arbeitsalltag. Der Blutzuckerspiegel und das allgemeine Wohlbefinden können durch die Arbeit beeinflusst werden.

Hast du einen geregelten Arbeitsalltag? Dann vereinfacht das vieles. Wie allgemein bekannt, arbeite ich nicht in einem 0815 Job. Da sieht jeder Tag anders aus. Meistens bin ich zwar im Büro, es kann aber sein, dass ich auch mal auf Dreh bin. Dann wird es etwas herausfordernder.

Ich habe gleich ab Beginn meiner Diagnose mit offenen Karten gespielt. Dieser Blog ist ja der beste Beweis ;) Ich muss dazu sagen, mein Team und das ganze Arbeitsumfeld sind einfach tolle Menschen. Ich werde täglich nach meinem Befinden gefragt und wie ich damit klar komme. Ich habe auch Rückendeckung aus der Geschäftsleitung - ich kann mich also nicht über zu wenig Support beklagen. Eine offene Kommunikation ist enorm wichtig. Auch damit dein Umfeld weiss was in einer Notfall-Situation zu tun wäre. (Dazu ist es aber noch nicht gekommen)

Ganz egal wie viel ich gegessen habe, nach einer Stunde hab ich wieder Hunger. Früher habe ich einfach alles in mich reingestopft was halt gerade so da war. Meine Snacks bestanden vorwiegend aus Süssigkeiten - ihr erinnert euch an den Schockobon Blog? Heute ist mein Arbeitsplatz diabetikerfreundlich. Schokolade hats zwar noch im Kühlschrank, wenn der Magen ruft gibt es heute aber eher mal Darvida, Nüsse oder einen Apfel.

Wenn wir schon beim Essen sind. Da hat sich schon einiges geändert. Als Diabetiker ist es ja wichtig, regelmässig und gesund zu essen. Für mich bedeutet das heute, noch früher aufzustehen. Ein sättigendes Frühstück ist wichtig, damit ich bis zum Mittag durchhalte. (Funktioniert nie, aber der Wille zählt…) Zum Mittagessen versuche ich am Vorabend oder dann am morgen etwas frisches vorzubereiten. Alle die mich kennen wissen, dass ich nicht der disziplinierteste Mensch bin. Entsprechend gelingt mir das nicht immer. Aber man muss ja noch Luft nach oben haben, oder? Am Abend versuche ich aber wirklich wieder in der Küche zu stehen. Denn eigentlich liebe ich es zu kochen. Für viele. Alleine macht essen ja nicht so viel Freude. Aber müssen macht mögen.

Dabei erinnere ich mich daran, dass ich meiner Ernährungsberaterin in der ersten Sitzung gesagt habe: “Essen muss für mich spass machen. Wenn das nicht mehr funktioniert, haben wir ein Problem ;)”. Zum Glück kann ich aber immer noch sehr vieles essen und muss nur auf wenig verzichten. Ausserdem zwingt es mich wieder experimentierfreudiger zu sein in der Küche. Das ist eine kreative Arbeit die ich liebe.

Woran ich noch arbeiten muss ist das Thema mit der Bewegung. Jede und jeder sollte sich mehr bewegen. Auch die MIttagszeit mal für einen Spaziergang zu nutzen wäre gut. Mein Spaziergang beschränkt sich allerdings auf wenige hundert Meter. Vom Geschäft in die Migros oder die Treppe runter auf den Vorplatz. Jetzt bei dem schönen Wetter versuche ich aber mindestens die Hälfte des Arbeitsweges zu laufen. Das bringt doch 7000 Schritte…

Habt ihr ein Mittel gegen Stress? Denn der kann negativen Einfluss auf den Blutzucker haben.

Auf die Frage ob mich mein Diabetes einschränkt muss ich klar nein sagen. Logo, es gibt Anpassungen im Leben. Aber bislang nichts was ich vermissen würde. Ein einziges Mal in dieser Zeit habe ich vor dem Essen vergessen mir Insulin zu spritzen. Das war mir aber eine Lehre. Dazu mehr im nächsten Blog.

Zurück
Zurück

Camaquito der Podcast

Weiter
Weiter

BLOG: Genau mein Humor