BLOG: Leichtfertig rein, leicht Fertig wieder raus.

Vor kurzem wurde bei mir akutes Diabetes festgestellt. Und plötzlich ändert sich alles und doch nichts. In diesem Blog nehme ich euch mit auf meine Reise durch Höhen und Tiefen und dabei meine ich nicht nur meine Zuckerwerte.

Wer ist schon gerne beim Arzt? Man weiss ja nie was man haben könnte. Man kommt leichtfertig rein und geht leicht Fertig wieder raus. So auch an diesem Montag morgen. Es ist 7.45 Uhr und ich lasse mir gerade Blut abnehmen. Ich mag auch diese Nadeln nicht, aber zu meiner Überraschung hat es dieses Mal wirklich nicht weh getan. Schon bin ich etwas entspannter und darf dann auch gleich im Wartezimmer auf meine Hausärztin warten. Beim Arzt fühlen sich 5 Minuten ja schon sehr lange an. Erinnert mich auch etwas an die Schulzeit, wenn man mal wieder beim Schulleiter antraben musste.

„Herr Bollmann? Sie dürfen jetzt rein!“. - „Wie geht es Ihnen?“ Diese Frage müsste meine Ärztin in diesem Moment eigentlich besser beantworten können. Aber ich antworte: „Eigentlich gut, bis auf das offensichtliche. Ich habe sehr abgenommen!“. Nach einem kurzen, Small-Talk ähnlichen, Gespräch dann die Offenbarung. Wobei die Offenbarung kam erst später, denn anhand der Reaktion meiner Àrztin hätte ich wohl schon im Koma liegen, oder mit anderen Problemen zu kämpfen gehabt haben sollen. Dass ich vo mir aus und völlig Munter da stehe, überrascht offensichtlich.

Etwas Vorwurfsvoll musste ich mir anhören, warum ich erst jetzt komme. Eine Diagnose habe ich bislang noch nicht, sitze aber schon gute 10 Minuten im Sprechzimmer. „Sie haben noch einen BMI von 16. Eigentlich muss ich Sie sofort stationär einliefern“. Frau Doktor ist besorgt und nun bin ich es auch. Was hab ich denn jetzt konkret? Ich habe schwitzige Hände und ein ungutes Gefühl. Sie greift zum Telefon und ruft einen Spezialisten an: „Guten Tag, ich habe hier einen Patienten mit dem Verdacht auf akutes Diabetes, seine aktuelen Werte liegen bei über 25, und das seit Monaten. Ausserdem hat er noch einen BMI von 16“.

Long Story short. Ich habe Diabetes. Und zwar akutes Diabetes mit Werten im Lebensbedrohlichen Bereich, ich werde krankgeschrieben und darf vorerst mal nach Hause. Auf dem Weg nach Hause muss ich noch Mal ins Büro und nformiere dort meinen Arbeitgeber, Arbeitskollegen und Familie. Koordiniere rudimentär die Aufgaben im Büro und gehe auch hier leicht Fertig wieder raus.

Zuhause lasse ich alles mal sacken und konfrontiere mich mit der Frage: Was jetzt? Noch immer bin ich etwas geschockt. Die Reaktion meiner Hausärztin hat mir angst gemacht. Herzinfarkt, Schlaganfall, Koma, Erkrankung der Nieren oder Augen… die Liste der möglichen Folgen von Diabetes ist lange. Mit diesen Bildern im Kopf liege ich nun auf dem Sofa. Hat sie überragiert? Wäre es nicht ihr Job gewesen mich zu beruhigen oder ist das ein psychologischer Trick? Was mache ich jetzt mit diesen Infos?

Der Journalist in mir schreit nach Recherche, aber Google um Rat zu Fragen war noch nie die beste Lösung. Vorerst also einfach mal warten, denn ein Termin beim Spezialisten habe ich erst am nächsten Tag. Und so beende ich auch den Tag leicht Fertig.

Der nächste Tag ist ein Game-Changer, versprochen!

Hast auch du Diabetes oder etwas ähnliches? Dann freue ich mich auf den Austausch oder dein Kommentar.

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